Erfahrungsbericht Erasmus + Projekt Basketball Camp Residence - Zypern 2025 - Luisa Daum
Moufflons Camp Zypern 2025
Wir landeten Sonntagabend, den 20. Juli 2025 in Paphos und wurden mit einem Bus zum Hotel in den Bergen gebracht. Dort gingen wir direkt zum Abendessen und hatten anschließend noch eine kurze Besprechung für das morgige Vormittagstraining.
Montag, 21. Juli
Die Gruppe in der ersten Woche bestand nur aus 17 Kindern, da eine größere Gruppe kurzfristig abgesagt hatte. So konnten wir uns viel Zeit für Details und das unterschiedliche Niveau der Kinder nehmen. Das Aufwärmen gestalteten wir meist alle gemeinsam und teilten uns dann in zwei kleinere Gruppen je nach Alter auf. Der Fokus Montagmorgen lag darauf, die Kinder und ihre Skills kennenzulernen. Das Warm-Up bestand aus kognitiven und reaktiven Aufgaben mit einem Partner. Die Kinder mussten auf verschiedene Signale reagieren und entsprechend springen, rennen oder ein farbiges Hütchen berühren. In der Kleingruppe der jüngeren Kinder haben wir anschließend Basics wie Dribbling, verschiedene Crossover und Korbleger in verschiedenen Variationen trainiert. In Paaren haben sie Passübungen im Stand und in der Bewegung ausgeführt und haben es dann mit einem Korbabschluss kombiniert. Nach einer Technikübung zum Werfen und einem Wurfwettbewerb haben wir das erste Training mit einem 2 vs. 2 abgeschlossen, um das Level im Spiel einzuschätzen.
Am Nachmittag haben wir darauf aufbauend ein Training mit Schwerpunkt 1 vs. 1 durchgeführt. Zum Aufwärmen waren die Kinder erneut in Paaren, aber diesmal mit Bällen. Sie mussten schnell reagieren, wenn der Partner einen Ball fallen ließ, diesen mit erst beiden, später nur einer Hand fangen und im Verlauf der Übung noch mit verschiedenen Handwechseln kombinieren. Anschließend haben wir Pass-Rodeo gespielt, bei dem 2 Kinder in der Mitte eines Dreiecks aus anderen Spielern stehen und versuchen den herumgepassten Ball als Verteidiger zu berühren. Im Haupttraining haben wir uns zuerst angeschaut, wie man die Fußstellung der Verteidigung liest und daraufhin den Korb attackiert. Nach ein paar langsamen Durchgängen spielten die Kinder mit diesen Vorgaben 1 vs. 1 und attackierten auf drei unterschiedliche Weisen. In der nächsten Übung kombinierten wir das eins gegen 1 mit Ballhandling, indem der Angreifer so viele Handwechsel und Fakes machen durfte, wie er möchte, bis er entschied zum Korb zu gehen. Nach einem kurzen 1 vs. 2 mit Vorteil für den Angreifer spielten sie am Ende noch ein 1 vs. 1 aus dem Dribbling. Offense und Defense starteten beide an der Grundlinie, dribbelten bzw. liefen um ein bestimmtes Hütchen und spielten dann live bis zum Abschluss.
Dienstag, 22. Juli
Am Dienstag gingen wir thematisch dann zum 2 vs. 0 und 2 vs. 2 über. Wir starteten das erste Training mit einer Passübung und einer anschließenden Fußarbeits- und Reaktionsübung. In der Kleingruppe befassten wir uns zunächst mit dem Sternschritt, aus der Bewegung, vorwärts und rückwärts, links und rechts und zuletzt gegen Defense. Dies sollte die Grundlage für sauberes Abstoppen und Passen gegen einen Verteidiger sein. Der Großteil des Trainings handelte dann von zwei gegen null Bewegungen im Angriff. Je nach Attacke über die Mitte oder über die Baseline bewegte sich der zweite Mitspieler mit und wir übten verschiedene Kick-Out-Pässe. Das ganze haben wir sowohl für die Kombination aus zwei Flügelspielern als auch ein Flügelspieler und ein Cornerspieler und auf beiden Seiten geübt. Dies sollte den Kindern eine Idee geben, wie man sich auch ohne Ball sinnvoll mitbewegen kann, um in eine gute Anspielposition zu gelangen.
Nach verschiedenen Ballhandling Übungen und Korbabschlussvarianten zum Warm-Up, legten wir eine kleine Defense-Übung ein. Auf verschiedene Signale mussten die Kinder sich in Defense-Slides seitlich bewegen, ein Clos-Out machen, springen oder fallen lassen. Mit der Aktivierung der Verteidigung ging das Training dann in ein 2 vs. 2 mit den geübten Rotationen vom Vormittag. Gegen Verteidigung zeigten sich deutlichere Schwierigkeiten und wir mussten die Komplexität ein bisschen anpassen. Wir schlossen den zweiten Tag mit einem live 2 vs. 2 ohne Vorgaben ab.
Mittwoch, 23. Juli
Am Mittwochvormittag starteten wir das Training mit einer Kombinationsübung ohne Ball. Die Kinder traten in einem Zweierteam gegeneinander an und mussten je nach Signal auf verschiedene Weise um zwei Hütchen laufen. Nach der Umrundung der Hütchen und einem extra Hütchen rennen die Spieler auf vier Hütchen unterschiedlicher Farbe zu und ein Assistant-Coach zeigt die Farbe des zu berührenden Hütchens an. Im Haupttraining widmeten wir uns offensiv Bewegungen im drei gegen null. Wir starteten mit einem Give & Go und Fill-Up, um die klassische Auffüllbewegung nach einem Cut zu trainieren. Anschließend gingen wir in eine ähnliche Rotation wie im zwei gegen null mit einem zusätzlichen extra Pass. So trainierten die Kinder die Penetration, den Kick-Out-Pass und zusätzlichem Pass zum dritten Spieler bevor sie zum Abschluss kommen. Zum Abschluss intensivierten wir das Pass- und Laufspiel gegen Verteidiger, indem wir 3 vs. 3 ohne Dribbling spielten.
Am Nachmittag stand dann unser wöchentlicher Ausflug mit allen zum Lady’s Mile Beach an. Wir fuhren gemeinsam mit dem Bus an den Strand und die Kinder hatten ein wenig Abwechslung im Wasser und auf dem Wasserpark.
Donnerstag, 24. Juli
Das Warm-Up am nächsten Morgen bestand aus einer Kombinationsübung mit Ball, dem Italian-Drill (siehe Anlage). Die Spieler mussten im Kontinuum passen, den Korb attackiere, zu einem Mitspieler passen und auf verschiedene Weisen zum Korbabschluss kommen. Anschließend bereiteten wir uns noch mit einer Laufschule, gewissen Fußarbeitsübungen und Kurzsprints auf das Training vor. Die jüngeren Kinder übten anschließend das Freimachen mit verschiedenen Bewegungen, wie dem I- und dem V-Cut. Wir führten die Struktur fort und gingen vom gestrigen 3 vs. 0 ins 3 vs. 3 mit verschiedenen Rotationen nach Penetration & Kick-Out-Pass. Zum Abschluss spielten sie drei gegen drei mit mindestens drei Pässen und maximal drei Dribblings pro Person vor dem Korbabschluss. So waren sie gezwungen viele Pässe zu spielen und sich als Team zu bewegen.
Am Nachmittag wärmten sich die Spieler mit einer individuellen Ballhandling Übung auf. Hierbei stehen sie in der Mitte eines Vierecks aus verschiedenfarbigen Hütchen mit einem Ball in der Hand. Auf ein Farbsignal attackieren sie das entsprechende Hütchen mit einem Dribbling. Wir steigerten die Komplexität mit verschiedenen Handwechseln nach dem ersten Dribbling und führten anstelle der Farben Zahlen ein. Im Hauptteil des Trainings fokussierten wir uns zu Beginn nochmal auf bestimmte Korblegervarianten, Handwechseln währen der Attacke, verschiedene Verzögerungsbewegungen und Entscheidungstraining gegen einen Verteidiger. Hierbei achteten wir akribisch auf Details wie Tempowechsel, Körperhaltung, hartes Dribbling und effiziente Fußarbeit. Danach gingen wir in eine 3 vs. 2 vs. 1 Übung über, in der wir das Überzahlspiel des Angriffs mit schnellen Pässen und effektiven Abschlüssen übten. Zum Abschluss spielten wir 3x3.
Freitag, 25. Juli
Den letzen Trainingstag starteten wir wieder mit einer neuen Reaktionsübung in Paaren. Die Kinder stehen sich an einem Hütchen gegenüber und müssen auf Signal unterschiedliche Aufgaben wie Sprünge, Drehungen, Schritte, etc. ausführen. Zusätzlich gibt es dann noch zwei verschiedenfarbige Hütchen ein paar Meter entfernt, welche beim Ruf der Farbe so schnell wie möglich berührt werden müssen. Das Haupttraining befasste sich dann mit offensiv Optionen nach einem indirekten Block. Die Kinder lernten zuerst drei verschiedene Optionen, diesen Block zu nutzen, je nachdem wie sich ihr Verteidiger verhält. Anschließend übten wir das im Entscheidungstraining und die Spieler mussten auf die Verteidigung, durch einen Coach simuliert, reagieren. Abschließend spielten wir ein zwei gegen zwei mit bestimmten Regeln: Es gab die Befehle Hase, Gans und Affe. Bei Gans dürfen die Spieler nicht mehr dribbeln und bei Affe wechselt es zurück zum Spiel mit Dribbling. Beim Ruf Hase muss der Angreifer den Ball sofort auf den Boden legen und wird Verteidiger.
Am Nachmittag fand dann ein 3x3 Turnier statt. Die Kinder traten in ihrer Altersklasse zuerst in einer Gruppenphase gegeneinander an und durch ein Finalspiel wurde dann der Siege ermittelt. Die Spiele stellten den sportlichen Abschluss der Woche dar, weshalb jeder Spieler nochmal alles gegeben hat.
Samstag, 26. Juli
Am Abreisetag verabschiedeten wir jedes Kind mit der Übergabe des Zertifikats und einem gemeinsamen Foto. Anschließend hatten sie noch etwas Zeit, um den Koffer fertig zu packen und das Zimmer aufzuräumen. Gemeinsam warteten wir, bis jeder abgeholt wurde.
Sonntag 27. Juli
Am Sonntag reisten mittags 17 zypriotische Jugendliche an, da die große palästinensische Gruppe erst am Dienstag dazustieß. Wir teilten die T-shirts, Trikots und Turnbeutel aus.
Montag 28. Juli
Zum Aufwärmen arbeiteten die Kids an verschiedenen Fußarbeits- und Reaktionsübungen. Die Gruppe trainierte danach in Jungs und Mädchen unterteilt. Zum Einstieg in die Woche prüften wir mit verschiedenen Übungen die Basics der Spielerinnen. Wir begannen mit einem kleinen Dribbel-Zick-Zack, das dann in verschiedenen Korblegervarianten endete. Hier sah man das unterschiedliche Level einzelner Spieler und konnte die Anforderungen dementsprechend anpassen. Die Korbabschlüsse trainierten wir dann noch nach einer Freimachbewegung, um gleich so viel Realität wie möglich reinzubringen. Wir erweiterten die Übung mit einem Handoff zum Einstieg, woraus entweder die Spielerin direkt abschloss oder noch einen Pass auf ihre Mitspielerin gab. Nach kurzen Pass- und Wurfübungen spielten wir zum Abschluss 1 gegen 1 mit einem Zeitvorteil für den. Am Nachmittag widmeten wir uns weiterhin Individuellen Aufgaben, allerdings nun dauerhaft gegen eine Verteidigung, im eins gegen eins. Wir gingen die konkreten Attacke-Möglichkeiten als Offensivspieler durch, je nachdem wie die Verteidigung steht und lernten dies zu lesen und im Entscheidungstraining anzuwenden. Wir erweiterten die Übung, in dem wir einen zweiten Anspielpartner mit Verteidigung in die Corner stellten und somit eine Helpside haben. Der Angreifer musste sich nun nach der ersten Attacke ein zweites Mal entscheiden, ob er selbst abschließt, oder nochmal passt. Wir schlossen das Training ab mit einer kleinen Competition.
Dienstag, 29. Juli
Am Vormittag trainierten wir noch einmal in der kleineren Gruppe und starteten mit einer kognitiven Bewegungsübung, in der gleichzeitig gezählt werden muss. Nach und nach wird jede Zahl durch eine Bewegung ersetzt. …???
Am Nachmittag stießen die palästinensischen Kinder dazu und wir starteten das Training mit einer Pass- und Laufübung in 3er Teams über das ganze Feld. Nach und nach wurden verschiedene Passarten und Abschlussvarianten (Korbleger, Power-Move, Floater, Jump-Shot) vorgegeben, um auch hier einen schnellen Eindruck des Niveaus der neuen Kinder und Jugendlichen zu bekommen. Im Hauptteil setzten wir den Fokus auf verschiedene Korbattacken nach einer Freimachbewegung. Wichtige Details waren hierbei die korrekte Fußarbeit und präzises Dribbling. Zwischendrin traineirten die Kids an ihrer Verteidigung am Ball in einem schmalen Korridor. Nach einer Wurfübung als aktive Pause, spielten wir zum Abschluss in zwei Gruppen 3 gegen 3 gegen 3 auf jeweils eine Feldhälfte mit schnellem Wechsel von Offense zu Defense.
Mittwoch, 30. Juli
Wir starteten den Trainingstag mit Reaktions- und Bewegungsaufgaben zu bestimmten Signalen. Das Haupttraining befasste sich dann mit 2 gegen 0 Bewegungen in der Offense. Wir übten verschiedene Kombinationen von Penetration und Kick-Out Pässen. Das ganze trainierten sie von der Flügel-Position und von der Corner-Position mit Baselina- und Middle-Penetration. Zudem attackierten sie nach einem Handoff. Das ganze haben wir dann in der Transition angewandt und haben hierbei auf einen guten Outlet-Pass und richtiges Timing beim langen Pass geachtet.
Nach der laufintensiven Einheit am Vormittag machten wir am Nachmittag einen Ausflug mit dem Bus. Zuerst fuhren wir in die Mall von Limassol, in der die Jugendlichen freie Zeit bekommen haben und wir anschließend gemeinsam weiter zum Strand gefahren sind, um dort den Nachmittag ausklingen zu lassen.
Donnerstag, 31. Juli
Zum Warm-Up machten wir zuerst eine Pass-Übung, das Pass-Rodeo und dann eine komplexere Pass-, Lauf- und Korblegerübung, den Banana-Cut-Drill. Hierbei stehen die Kinder in den Ecken des Halbfeldes und passen sich in bestimmter Reihenfolge den Ball zu, laufen diagonal, erhalten den Ball zurück, sodass am Ende ein bestimmter Spieler den Korbleger macht. Die Übung läuft im Kontinuum weiter. Im Haupttraining beschäftigten wir uns dann mit den offensiven Bewegungen im 3 gegen 0. Wir trainierten verschiedene Kombinationen von Pässen, schnellen Swing-Pässen und Handoffs. Wir erweiterten das ganze mit einer Penetration und Kick-Out Pass zum Außenspieler. Zum Abschluss versuchten wir das geübte im Fastbreak anzuwenden.
Den Nachmittag leiteten wir wieder mit einer kognitiven Laufübung ein, indem immer zwei Spieler gegeneinander antreten und in bestimmter Reihenfolge um Hütchen laufen, um dann ein farbig angezeigtes Hütchen zuerst zu berühren. Danach wollten wir die am Vormittag gelernten Offensiv Bewegungen nun mit Verteidigung anwenden. Hierzu stiegen wir mit einem simplen Give & Go ein und dem Entscheidungstraining, ob der Cutter frei ist, oder ob der 3. Spieler auffüllt und den Swing-Pass bekommt. Langsam bauten wir die Laufwege vom Vormittag wieder auf und probierten auch gegen Verteidigung einen guten Abschluss daraus zu gewinnen. Die Jugendlichen waren sehr bemüht, auch wenn man anfangs eine gewisse Hektik in allen Bewegungen gesehen hat, da man nun mit dem Druck der Verteidigung umgehen musste. Zum Abschluss trainierten sie das ganze noch aufs ganze Feld, aus der Transition heraus und erzielten mit schnellen Pässen gute freie Korbabschlüsse.
Freitag, 01. August
Zum Aufwärmen machten wir eine Übung, in der sich immer zwei Spieler gegenüberstehen. Der erste Spieler wirft den Ball hart auf den Boden, sodass der zweite Spieler von seiner Position losläuft und den Ball noch aus der Luft fangen kann, er macht dasselbe, während der erste Spieler zurück auf seine Position und wieder zum Ball läuft. Dies wiederholten wir beidhändig, einhändig und mit verschiedenen Laufwegen. Zur Vorbereitung auf das Turnier am Nachmittag starteten wir den Hauptteil des Trainings mit offensiven Spielzügen im 3 gegen 0, um verschiedene Rotationen, Penetration & Kick-Outs zu wiederholen. Anschließend trainierten wir noch das Shooting, zuerst mit einer Form-Shooting Übung und dann mit einer Wurfübung aus dem Laufen. Nach einer kleinen Defense-Aktivierung spielten wir noch 3 gegen 3.
Am Nachmittag stand dann das wöchentliche 3x3 Turnier an, bei dem wir nach Alter unterteilt in zwei verschiedenen Gruppen spielten. Nach spannenden Gruppen- und K.O.-Spielen hatten wir zwei starke Finalspiele in den beiden Alterskategorien.
Samstag, 02. August
Am Samstag war wieder Abreisetag, allerdings nur für die zypriotischen Spieler, da die palästinensische Gruppe erst Dienstag wieder zurückreiste. Somit veranstalteten wir wieder eine kleine Zeremonie und jeder Spieler erhielt sein Zertifikat. Den Nachmittag haben wir Coaches gemeinsam verbracht und die Spieler hatten Freizeit mit ihren eigenen Betreuern.
Sonntag, 03. August
Da es außergewöhnlich ist, dass eine Gruppe übers Wochenende bleibt, haben wir am Sonntagnachmittag eine kleine extra Einheit auf dem Outdoor-Platz veranstaltet. Wir begannen das Training mit einem Spaßspiel, indem die Jugendlichen zehn gegen 10 auf zwei Körbe, allerdings ohne Dribbling spielten. Hierbei waren sie nun gezwungen viel zu passen und sich effektiv im Raum freizulaufen. Wir ergänzten die Aufgabe mit Vorgaben wie bspw. Mindestens 5 Pässe oder jeder Spieler muss Ballkontakt gehabt haben vor dem Korbabschluss. Im Hauptteil teilten wir uns auf 2 Körbe auf uns trainierten nochmal verschiedene Korbattacken, Dribblings und Laufwege. Das Ganze passierte immer nach einer kleinen Dribblingaufgabe für den Passgeber.
Vor dem Abendessen reiste nun die erste Gruppe für die dritte Woche an und wir gingen nach dem Essen nochmal ein bisschen mit ihnen auf den Outdoor-Court, spielten nach einem Warm-Up 3x3, um das Niveau für den nächsten Tag einzuschätzen. Spät nachts traf dann die zweite Gruppe aus dem Libanon an, für die wir schon alles im Zimmer bereitgelegt haben.
Montag, 04. August
Nun hatten wir über 60 Spielerinnen und Spieler unterschiedlichen Alters und Niveaus im Camp, die wir in 3 große Trainingsgruppen aufteilten. Ich leitete den letzten Trainingstag der palästinensischen Gruppe und wir starteten den Tag mit dem Banana-Cut-Drill auf beiden Korbhälften gleichzeitig. Da sie die Übung am Donnerstag schon einmal gemacht haben, funktionierte das Pass-Timing und die richtigen Laufwege diesmal viel besser. Danach widmeten wir uns den Optionen nach einem indirektem Down-Screen. Zuerst lernten die Spieler drei verschiedene Optionen, diesen Block zu nutzen, je nachdem wie sich ihr Verteidiger verhält. Anschließend übten wir das im Entscheidungstraining und die Spieler mussten auf die Verteidigung reagieren. Nach einem Durchgang absolvierten die Spielerinnen noch verschiedene Aufgaben in der Koordinationsleiter, um keine langen Pausen zu haben. Zum Abschluss haben wir das Ganze in der Transition, aus dem Laufen geübt und nun waren sie im zwei gegen zwei und haben den indirekten Block auch selbst gestellt.
Das letzte Training begannen wir mit einer Passübung, bei der eine Gruppe versucht 15 Pässe in Folge gegen die Verteidigung zu schaffen. Auch hier gab es Runde für Runde neue Vorgaben, wie „nur noch Bodenpässe“ oder „keine Rückpässe“. Danach knüpften wir am Thema des Vormittags an und trainierten in einem 2 gegen 1 nochmal verschiedene Optionen nach einem indirekten Block, auch mit erneutem Kick-Out Pass. Darauf aufbauend spielten wir 2 gegen 2 auf einen Korb und einer Ballhandling Übung zum Durchwechseln. Abschließend haben wir dann noch 4 gegen 4 gegen 4 gespielt. Die Gruppe hat nochmal viel Energie im letzten Training gelassen und bedankte sich für die Woche.
Dienstag, 05. August (Beispiel 1)
Wir teilten nun auch die libanesischen Spielerinnen und Spieler in zwei Trainingsgruppen ein und beschäftigten uns am Vormittag mit 2 gegen 0 Laufwegen in der Offense. Das Niveau in diesen Gruppen war sehr gut, weshalb wir schnell zu komplexen Abläufen übergehen konnten. Nach einem handoff und einer Baseline-Penetration, stoppten sie ab, passten mit einem Back-Pivot wieder raus, der nächste Spieler wiederholte das und beide Spieler schlossen mit einem Wurf ab (mit Extra-Pass vom Coach). Das Ganze bauten wir weiter aus, indem Elemente wie ein Ghost-Screen und Pic and Pop in neuen Übungen hinzugefügt wurden. Insgesamt haben sie 3 Abläufe in dem Training trainiert, welche wir dann noch in der Transition nach einem simulierten Rebound geübt haben.
Den Nachmittag starteten wir mit unterschiedlichen Korbabschlüssen aus verschiedenen Positionen. Das Haupttraining griffen wir dann die 3 offensiven Abläufe vom Vormittag auf und probierten diese gegen Verteidigung im 2 gegen 2 anzuwenden. Nun wurden präzise Pässe und richtiges Timing umso wichtiger. Wir schlossen den Tag mit einem 2 gegen 2 Kontinuum auf das ganze Feld ab, in dem nach einer Situation immer neue Angreifer reinkommen, um das Tempo hochzuhalten.
Mittwoch, 06. August
Am Vormittag starteten wir das Training mit verschiedenen Finishing-Spielen, in denen die Spielerinnen unterschiedliche Korbabschlüsse unter Competition übten. Der Hauptteil des Trainings beschäftigte sich dann mit steigerndem Überzahl-Spiel. Zum Einstieg wiederholten wir 2 gegen 2 Elemente vom Vortag und reduzierten dies dann auf ein schnelles 2 gegen 1 für einen schnellen Korbabschluss. Anschließend erweiterten wir die Übung zu einem 3 gegen 2 und die Kinder übten verschiedene Rotationen, schnelle Entscheidungsfindung und ein effizientes Überzahlspiel.
Am Nachmittag machten wir wieder einen Ausflug mit dem Bus zur Mall und zum Strand. Die Spieler und Coaches genossen die Abwechslung und ein bisschen Entspannung außerhalb der Halle.
Donnerstag, 07. August (Beispiel 2)
Wir begannen das Training mit einer Laufübung, bei der die Spieler mit bestimmter Fußarbeit um Hütchen herum und zu einem farbigen Hütchen laufen mussten. Das Haupttraining handelte dann vom 3 gegen 0 und wir erweiterten die Abläufe vom Dienstag um einen dritten Spieler und mehr Optionen. So übten wir verschiedene Penetrations mit Kick-Out-Pässen, wie sich die Spieler abseits vom Ball mitbewegen und kreiirten wieder 3 Abläufe aus dem Pass & Cut, Handoff & Penetration und Ghost-Screen und Slip-Pass. Das ganze setzten wir dann in der Transition wieder mit mehr Tempo um.
Am Nachmittag fand das wöchentliche 3x3 Turnier statt und die Spielerinnen und Spieler waren sehr motiviert ihr Können zu beweisen. Zum Abschluss spielten wir weiblichen Coaches noch ein 3x3 gegen die Siegerinnen der weiblichen Kategorie.
Freitag, 08. August
Am Vormittag stand nun das letzte richtige Training für die libanesische Gruppe an. Zum Aufwärmen machten wir eine Kombinationsübung über das ganze Feld, in denen die Spieler nach schnellem Dribbling nach vorne und einem langen Pass mit verschiedenen Bewegungen zum Korb kamen. Hier wiederholten wir nochmal verschieden Korbleger, den Eurostep, einen Pull-Up-Jumper, den Floater, das Give & Go, das Anspiel auf einen Back-door-Cut, und verschiedene Möglichkeiten des Pic and Rolls‘. Danach widmeten wir uns auf 2 Hälften den Optionen nach einem indirektem Down-Screen. Zuerst lernten die Spieler drei verschiedene Optionen, diesen Block zu nutzen, je nachdem wie sich ihr Verteidiger verhält. Anschließend übten wir das im Entscheidungstraining und die Spieler mussten auf die Verteidigung reagieren. Zum Abschluss haben wir das Ganze in der Transition, aus dem Laufen geübt und nun waren sie im zwei gegen zwei und haben den indirekten Block auch selbst gestellt.
Am Nachmittag gestalteten wir das Training zum Abschluss spielerischer und die Jugendlichen hatten verschiedene 5 gegen 5 Spiele mit beispielsweise unterschiedlichen Bällen (Basketball, Miniball, Reaktionsball).
Samstag, 09. August
Am Abreisetag verabschiedeten wir uns wieder von allen Teilnehmenden, machten ein Gruppenfoto und händigten die Zertifikate aus. Auch wir Coaches räumten unsere Zimmer und eine großartige dreiwöchige Zeit ging zu Ende.
Persönlich fand ich das Camp sehr hilfreich, um mich als Coach weiterzuentwickeln. Zum einen musste ich als Head-Coach Trainingseinheiten für verschiedene Altersklassen und unterschiedlichstes Niveau vorbereiten. In der Umsetzung merkte man dann, was sehr gut klappt, oder was man spontan etwas anpassen musste. Da man die Spieler vorher nicht kannte, war es wichtig flexibel zu sein und mögliche Alternativen bereit zu haben. Extrem wertvoll fand ich auch den Austausch mit den anderen Coaches, welche mir neuen Input und neue Inspiration gebracht haben. Ich selbst habe nochmal mehr Selbstbewusstsein als Coach entwickelt, da ich mich mit vielen verschiedenen Situationen auseinandersetzen musste und die insgesamt sehr zufriedenstellend gemeistert habe. Natürlich habe ich auch Herausforderungen erlebt und war hierbei sehr froh, auf das kompetente Trainer- und Camp-team zurückgreifen zu können. Auch gefallen hat mir, von der Camporganisation zu lernen und die Hintergründe der gesamten Planung mitzubekommen. Gerne bin ich im nächsten Jahr wieder dabei und freue mich auf motivierte Spielerinnen und Spieler!