Erfahrungsbericht Erasmus + Projekt Basketball Camp Residence - Zypern 2025 - Alex Nitsch
Abschluss Zeremonie
Erste Woche:
Zu Beginn unseres Camps am Sonntag, den 20.07.2025, trafen alle Teilnehmer der ersten Woche (ca. 20 Jugendliche) im Hotel ein und bezogen ihre Zimmer. Danach erhielt jeder Campteilnehmer einen Trainingsbeutel mit seiner Trainingsbekleidung, die zuvor sortiert und vorbereitet worden war. Aufgrund unserer späten Ankunft im Hotel hielten wir noch ein kurzes Meeting zum Ablauf des nächsten Tages ab. In den darauffolgenden Tagen fand – mit Ausnahme des Mittwochs – jeweils morgens und mittags ein Training für die eingeteilten Gruppen statt. Die Gruppeneinteilung erfolgte dabei nach Alter und Leistungsniveau. Der Fokus des Camps lag auf den Themen Passen, Rhythmuswechsel und dem Übernehmen von Verantwortung. Entsprechend wurden die Trainingsübungen gezielt ausgewählt, um eine Vielzahl von Passarten und -variationen einzubeziehen.
Am Montagmorgen (21.07.2025) bestand meine Aufgabe zunächst darin, die Bekleidung für die kommenden Wochen bereits vorzusortieren, um später Zeit zu sparen. Am Nachmittag wurden die Inhalte des Morgentrainings in Spielformen vertieft, und auch für mich begann das erste Training als Assistenzcoach. Als Warm-up führten wir ein Reaktionsspiel durch, bei dem ein Partner zwei Bälle in den Händen hielt und der Gegenüber den fallenden Ball auffangen musste. Diese Übung kombinierten wir mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, um sowohl die Muskeln als auch die Reaktionsfähigkeit der Campteilnehmer zu aktivieren. Darüber hinaus spielten wir ein Passspiel, bei dem die Kinder den Ball so passen mussten, dass der Spieler in der Mitte des Kreises ihn nicht berühren konnte. Im anschließenden Hauptteil lag der Fokus auf Übungen zu handoffs sowie back-up Dribblings, die mit verschiedenen Crossovern verbunden wurden, bevor die Spieler den Korb attackieren mussten. Zum Abschluss spielten die Teilnehmer auf Kommando des Trainers Eins-gegen-Eins, nachdem sie sich den Ball an der Dreierlinie zugepasst hatten. Nach dem Abendessen stand „Open Court“ auf dem Programm, bei dem die Coaches gegen die Spieler im 3-gegen-3 antraten.
Am Dienstag lag der Trainingsschwerpunkt am Morgen auf „Zwei gegen Null“. Das Aufwärmen bestand erneut aus einem Reaktionsspiel, bei dem der Trainer verschiedene Sprünge oder Körperberührungen vorgab, bevor die Spieler so schnell wie möglich auf die genannte Hütchenfarbe reagieren mussten, die zwischen ihnen aufgestellt war. Anschließend führten wir ein Passspiel durch, bei dem die Spieler gleichzeitig einen Ball weitergeben und einen zugespielten Ball fangen mussten. Danach lag der Fokus erneut auf Dribble-Drive-Bewegungen. Wir griffen den handoff des Vortages wieder auf und zeigten den Kindern verschiedene Laufwege, nachdem ein Spieler mit Ball den Korb attackierte. Außerdem erweiterten wir die Übung um einen „Ghost Screen“ sowie einen normalen Screen. Am Nachmittag holte ich die Kinder vom Training im Sportscenter ab und begleitete sie zurück ins Hotel. Dort wartete ich in der Lobby, um mit ihnen gemeinsam zum Pool oder Supermarkt zu gehen. Am Abend wurde wieder 3-gegen-3 auf dem Open Court gespielt.
Am Mittwoch, den 23.07.2025, lag der Schwerpunkt des Morgentrainings bei der jüngeren Gruppe auf „Drei gegen Null“. Zum Aufwärmen führten die Kinder einen einfachen Lay-up-Zirkel mit verschiedenen Crossovern durch. Anschließend stellten sie sich paarweise an der Seitenlinie auf, liefen um Hütchen und Mitspieler herum, und derjenige, der zuerst die richtige vom Coach angezeigte Farbe berührte, gewann die Übung. Im Hauptteil lag der Fokus auf dem Extrapass nach einer Attacke. Das bedeutete, dass ein Spieler zum Korb zog und einen Kick-out-Pass in die gegenüberliegende Ecke spielte, wo ein weiterer Spieler den Abschluss suchte. Die Spieler sollten, wie bereits am Vortag, vor allem das Spacing und die Bewegung ohne Ball erlernen. Zusätzlich absolvierten die Kinder verschiedene Ballhandling-Übungen mit den Dribbelsticks, bei denen sie anschließend ihre Position wechseln mussten. Den Abschluss der Einheit bildete ein kurzes Eins-gegen-Eins, bei dem sich der offensive Spieler zunächst aus der Ecke auf dem Flügel freilaufen musste. Der Mittwochnachmittag war trainingsfrei, und wir unternahmen wie jede Woche einen gemeinsamen Ausflug mit dem Bus zum Strand von Limassol.
Am Donnerstag lag der Fokus des Morgentrainings nach einem kurzen Aufwärmen – die Spieler standen in einem Viereck mit vier verschiedenen Farben und mussten nach dem Zuruf des Trainers die genannte Farbe mit einem Dribbling attackieren, den geforderten Crossover ausführen und so schnell wie möglich in die Mitte zurückdribbeln – sowie Stretching auf individuellen Skills. Dieser Schwerpunkt wurde durch verschiedene Übungen vertieft, bei denen die Spieler zunächst auf den Flügel dribbelten, anschließend den Korb mit unterschiedlichen Dribblings attackierten, danach back-up Dribblings hinter die Dreierlinie einbauten und schließlich nach zwei bis drei Crossovern mit Kontakt abschließen mussten. Am Nachmittag fand für alle Teilnehmer ein 3-gegen-3-Turnier statt, für das am Vormittag die Regeln nochmals wiederholt wurden.
Am Freitag, den 25.07.2025, stand erneut eine intensive Trainingseinheit auf dem Plan. Zu Beginn absolvierten die Spieler ein abwechslungsreiches Aufwärmprogramm: In Paaren an der Seitenlinie führten sie kleine Stutter Steps aus. Sobald der Trainer eine farbige Markierung hochhielt, sprinteten die Kinder zum entsprechenden Hütchen. Der Spieler, der es als Erster berührte, gewann. Diese Übung diente nicht nur der muskulären Aktivierung – insbesondere durch die Ergänzung der Stutter Steps mit Sprüngen –, sondern auch der Schulung der Reaktionsfähigkeit und Konzentration. Im Hauptteil lag der Fokus zunächst auf dem Back-up Dribbling nach einer Attacke, das anschließend in eine erneute Offensivaktion mit verschiedenen Abschlussvarianten überführt wurde. Danach stand die Verbesserung des Zusammenspiels abseits des Balles im Vordergrund: Nach einem Handoff am Top of the Key mit dem Trainer stellte ein weiterer Spieler einen Screen, erhielt im Anschluss den Pass und schloss die Aktion erfolgreich ab. Anschließend arbeiteten die Spieler in Dreiergruppen an verschiedenen taktischen Optionen – darunter Pässe, Handoffs und Flare Screens. Diese Varianten wurden in einer kombinierten Übung miteinander verknüpft und konsequent mit einem Abschluss beendet. Den Schlusspunkt setzte eine vertiefte Übung, bei der alle Optionen eingebaut waren, zur Bewegung abseits des Balles nach einer Attacke, die ebenfalls mit einem erfolgreichen Korbabschluss abgeschlossen wurde.
Am letzten Tag, dem Samstag, erhielten die Teilnehmer nach dem Frühstück im Rahmen der Abschlusszeremonie ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am Camp. Anschließend trat die Gruppe die Heimreise an.
Zweite Woche
Zu Beginn der zweiten Woche, am Sonntag, den 27.07.2025, trafen etwa 20 lokale Campteilnehmer, unter anderem auch aus dem Moufflons-Verein, im Hotel ein und bezogen ihre Zimmer. Der restliche Teil – eine Gruppe von rund 45 Personen aus Palästina – traf aufgrund der dortigen Situation erst am Dienstag dieser Woche im Hotel ein. Der gleiche Ablauf zur Verteilung der Trainingskleidung wie in der ersten Woche fand auch hier statt.
Am Montagmorgen, den 28. Juli 2025, starteten wir das Training mit den lokalen Kindern. Dabei trainierten alle neun Mädchen gemeinsam auf einer Korbhälfte, während die Jungs die andere Hälfte nutzten. Zu Beginn stand – wie bereits in der Vorwoche – ein Reaktionsspiel im Mittelpunkt: Ein Spieler hielt zwei Bälle in den Händen, ließ einen davon fallen, und der gegenüberstehende Partner musste diesen rechtzeitig auffangen. Diese Übung wurde durch verschiedene Schwierigkeitsstufen erweitert, sodass sowohl die Muskulatur als auch die kognitive Reaktionsfähigkeit der Campteilnehmer aktiviert wurden. Ergänzend dazu spielten wir ein Fangspiel, bei dem die Spieler ausschließlich durch eine Ballberührung gefangen werden konnten, während den Fängern Dribblings untersagt waren. Im Hauptteil des Trainings lag der Fokus erneut zunächst auf individuellen Offensivaktionen im Eins-gegen-Null. Die Spieler starteten von der Mittellinie, dribbelten auf den Flügel, attackierten die Zone und unterbrachen ihre Bewegung durch drei Back-up Dribblings, um anschließend nach verschiedenen Crossovern erneut zum Korb zu ziehen und den Abschluss auch unter Kontakt erfolgreich zu gestalten. Parallel dazu unterstützte ich die Mädchen auf der anderen Spielfeldseite. Dort stand zunächst Form Shooting auf dem Programm, wobei gezielt die richtige Wurftechnik geübt wurde. Im Anschluss spielten die Mädchen Eins-gegen-Eins, wobei die Angreifer selbst den Zeitpunkt ihrer Attacke nach einem Crossover wählen konnten, um sich einen Vorteil gegenüber der Verteidigung zu verschaffen. Den Abschluss der Vormittagseinheit bildete ein 3-gegen-3-Spiel, das gezielt zur Vorbereitung auf das anstehende Turnier am Donnerstag diente. Am Nachmittag wurde das Eins-gegen-Eins-Spiel in unterschiedlichen Spielformen und Übungsvarianten weiter vertieft, bevor der Trainingstag am Abend mit einem erneuten 3-gegen-3-Spiel auf dem Open Court seinen Ausklang fand.
Am Dienstagmorgen begann die Trainingseinheit mit einem sogenannten Focus-Drill, bei dem den Zahlen 1, 2 und 3 unterschiedliche Bewegungen zugeordnet waren. Die Kinder mussten dabei aufmerksam mitdenken, um die jeweils richtige Bewegung zur entsprechenden Zahl auszuführen. Im Anschluss folgten verschiedene Passübungen, mit denen den Teilnehmern die unterschiedlichen Passarten – Bodenpass, Chest Pass und Bounce Pass – vermittelt und deren saubere Ausführung trainiert wurden. Nach dieser Phase verließ ich das Training etwas früher, da ich im Hotel die neu angereiste Gruppe aus Palästina begrüßen durfte und sie bei der Zimmerverteilung sowie der Ausgabe der Trainingskleidung unterstützte. Am Nachmittag lag der Schwerpunkt auf Ballhandling, verschiedenen Abschlussvarianten und dem richtigen Lesen der Verteidigung. Nach einem Aufwärmprogramm, das aus Stretching sowie Passübungen über das gesamte Feld mit anschließenden Lay-ups bestand und den gesamten Bewegungsapparat aktivierte, folgte der Hauptteil des Trainings. Dieser bestand aus einem Laufzirkel über das gesamte Feld, von einem Korb zum anderen, wobei an jedem Korb eine Übung durchgeführt wurde. Zunächst wurde eine Attacke zur Mitte nach einem Jab Step trainiert, die anschließend in eine Bewegung zur Baseline verändert wurde. Daran schlossen sich ein oder zwei Back-up Dribblings hinter die Dreierlinie sowie ein Crossover an, bevor die Spieler erneut den Korb attackierten. Während des Wechsels von einem Korb zum anderen mussten die Spieler zudem verschiedene Handwechsel ausführen, um ihr Ballhandling zusätzlich zu schulen.
Am Mittwochmorgen (30.07.2025) lag der Fokus vor allem auf „Drei gegen Drei“, da am Nachmittag das offizielle 3x3-Turnier stattfand. Nach einem kurzen Aufwärmen, bei dem die Spieler auf Kommandos der Trainer wie verschiedene Körperteile oder Sprünge achten und diese sofort ausführen mussten, lag der Schwerpunkt des Haupttrainings auf Crossover-Dribblings und unterschiedlichen Abschlüssen (Lay-ups, Pull-ups). Zum Abschluss gab es ein 3-gegen-3-gegen-3-Spiel, bei dem nach jedem Angriff gewechselt wurde. Der Ball musste dabei vor jedem Wechsel zum Trainer an der Mittellinie gepasst werden, sodass das nächste Team ihn dort abholen und anschließend mit dem Angriff beginnen konnte. Am Nachmittag unternahmen wir einen gemeinsamen Ausflug zur Mall und zum Strand von Limassol.
Am Donnerstagmorgen begann das Training mit einer Aufwärmübung, dem sogenannten „Banana-Cut“- Drill. Dabei mussten die Jugendlichen immer in einem Bogen laufen, einen Pass erhalten und ihn zur nächsten Station in die Ecke des Halbfeldes weiterspielen. Dies simulierte bereits im Aufwärmen die Cuts, die die Spieler im folgenden Haupttraining sowie im Spiel anwenden sollten. Zum Abschluss des Warm-ups spielten die Jugendlichen ein weiteres Passspiel, um auch dort verschiedene Passarten einzuführen. Nach dem Aufwärmen und kurzem Stretching lag der Fokus auf den bereits im Warm-up trainierten Cuts. Hierfür spielten die Spieler Pässe und mussten anschließend zum Korb cutten, um den Ball zu erhalten und erfolgreich abzuschließen. Diese Übung wurde dann um Dribblings zum Korb und Kick-out-Pässe erweitert. Abgeschlossen wurde die Einheit mit einer Fastbreak-Übung über das gesamte Feld, um den Campteilnehmern die verschiedenen Fastbreaklinien näherzubringen. Vor dem Mittagessen führten wir zudem eine Teambuilding-Maßnahme durch: Die Teams mussten aus Nudeln, einem Meter Seil und Klebeband den höchsten Turm bauen, auf dessen Spitze ein Marshmallow platziert werden sollte. Dafür hatten die Gruppen 20 Minuten Zeit. Ziel war es, die Campteilnehmer in den Bereichen Kommunikation, Führungsqualitäten sowie Zeit- und Materialmanagement zu stärken. Diese Fähigkeiten sollten sie sowohl im Basketball als auch im Alltag anwenden, wo ebenfalls Zeitdruck herrscht und man sich häufig an nicht optimale Bedingungen anpassen muss, um das Beste daraus zu machen. Am Nachmittag fand ein weiteres Training statt. Nach einem kurzen Aufwärmen mit verschiedenen Fangspielen – sowohl mit als auch ohne Ball – lag der Fokus diesmal vor allem auf Transition Offense. Dazu führten wir eine Übung durch, bei der der Trainer eine Zahl zwischen zwei und fünf rief, woraufhin sich Teams in entsprechender Größe bildeten und entlang der Transition-Linien auf die andere Spielfeldseite laufen mussten. Anschließend brachten wir den Kindern die unterschiedlichen Passarten näher und zeigten ihnen, wie sie Mitspieler mit Handoffs oder „Drops“ in Szene setzen können. Zum Abschluss spielten wir 5-gegen-5 mit verschiedenen Bällen (Handball, Fußball oder Junior-3x3-Ball), die nach jedem Korberfolg gewechselt werden mussten.
Am Freitagmorgen war ich mit den jüngeren Kindern auf dem Open Court. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung führten wir nur ein kurzes Warm-up durch, bei dem die Spieler auf der einen Seite des Feldes Defense Slides und auf der anderen Seite verschiedene Sprünge ausführen mussten, bevor sie nach einem Pass des Trainers einen Korbleger machten. Anschließend folgten ein kurzes Wurfspiel und der Focus-Drill, bei dem verschiedene Bewegungen den Zahlen 1, 2 oder 3 zugeordnet waren, sodass die Kinder stets aufmerksam mitdenken mussten. Abgeschlossen wurde das Training mit 3-gegen-3-Spielen. Am Nachmittag fand dann das 3x3-Turnier einschließlich Halbfinal- und Finalspielen im Sportscenter statt.
Am Samstagmorgen wurden die Zertifikate für die zypriotischen Kinder verteilt, da diese das Hotel nach dem Frühstück verließen. Die palästinensischen Kinder verbrachten das Wochenende im Hotel, da sie erst am Dienstag der dritten Woche abreisten. Für sie standen ein Ausflug in eine Mall sowie mehrere kleine Trainingseinheiten mit ihren Coaches auf dem Programm, bei denen sie viel spielten. Außerdem erhielten sie einen Vortrag zum Thema Disziplin.
Dritte Woche
Am Sonntag, den 03.08.2025, haben wir die palästinensischen Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, die am Nachmittag nacheinander Training hatten, bei dem ich dabei die jüngere Gruppe betreute. Nach einem kurzen Aufwärmen spielten wir überwiegend 3-gegen-3 und zwischendurch einige Wurfspiele. Gegen Mittag traf zudem eine Gruppe aus dem Libanon ein, die nach dem Abendessen eine kurze Trainingseinheit auf dem Open Court absolvierte. Auch hier lag der Schwerpunkt auf 3-gegen-3-Spielen, allerdings mit dem Verbot zu dribbeln und weiteren Einschränkungen, sodass wir Coaches einen Eindruck vom Leistungsniveau der Woche gewinnen konnten. In der Nacht traf eine weitere libanesische Gruppe ein, sodass etwa 35 neue Jugendliche im Hotel waren. Die Trainingskleidung war bereits in den Zimmern verteilt, sodass alle am Montag ihre neuen Klamotten zur Verfügung hatten.
Am Montagmorgen, den 04.08.2025, starteten wir nach einem kurzen Aufwärmen mit dem „Banana Cut“-Drill eine Off-Screen-Übung. Dabei mussten die Spieler beispielsweise einen Backdoor-Cut laufen, einen Screen stellen sowie ein weiterer Spieler curlen, bevor sie nach einem Pass eines Mitspielers – der zuvor mit zwei Bällen gedribbelt hatte – einen Lay-up, Pull-up oder normalen Wurf ausführten. Zum Abschluss führten wir eine Transition-Übung durch: Nach dem Rebound suchten die Spieler den Outlet-Pass, der auf den Top of the Key auf der anderen Seite zu einem Coach passte. Dieser stellte einen Downscreen für den Rebounder, der in die Corner lief und anschließend den Abschluss unter dem Korb suchte. Im Nachmittagstraining lag der Schwerpunkt nach dem Aufwärmen, Passspielen und Stretching auf „Eins gegen Null“-Aktionen mit verschiedenen Bewegungen abseits des Balles nach einem Downscreen (curl, flare oder step up), nachdem die Verteidigung richtig gelesen wurde. Anschließend wurde die Übung auf „Zwei gegen Zwei“ erweitert, sodass die zuvor geübten Situationen bei einem Down Screens abseits des Balles auch im Spiel richtig angewendet werden konnten. Den Abschluss bildete ein 3-gegen-3-gegen-3-Spiel, bei dem nach jedem Angriff gewechselt wurde. Der Ball musste vor jedem Wechsel zum Trainer an der Mittellinie gepasst werden, sodass das nächste Team ihn zuerst abholen und anschließend mit dem Angriff beginnen konnte.
Am Dienstagvormittag habe ich zusammen mit Nemanja und Greg die Kinder zum Flughafen Paphos gebracht, da einige Kinder der palästinensischen Gruppe mit anderem Reisepass direkt nach Tel Aviv fliegen konnten und nicht die lange Busreise über Jordanien antreten mussten. Anschließend warteten wir im Hotel auf die restliche Gruppe und begleiteten sie zum Pool. Am Nachmittag lag der Schwerpunkt wieder auf Transition Offense. Die Spieler sollten das Feld mit fünf Pässen überbrücken und anschließend einen Korbleger ausführen. Die Anzahl der Pässe wurde später auf drei reduziert. Außerdem führten wir eine Übung durch, bei der der Trainer eine Zahl zwischen zwei und fünf rief, woraufhin sich Teams in entsprechender Stärke bilden und entlang der Transition-Linien auf die andere Feldseite laufen mussten. Um die Transition Offense weiter zu trainieren, spielten wir 2-gegen-2 über das gesamte Feld, wobei nach jedem Angriff die Verteidigung gewechselt wurde und zwei neue offensive Spieler von der Seitenline starteten. Später erweiterten wir dies auf 3-gegen-3; hier wurde jedoch nur nach einem Defensive Rebound gewechselt, erst in der zweiten Runde auch nach Korberfolg. Zum Abschluss spielten wir 5-gegen-5, wobei der Spieler, der den Korb erzielte, sich hinsetzen musste, das erfolgreiche Team den eigenen Korb berühren musste oder ein direkter Wiederangriff möglich war, um einem Team stets einen Vorteil zu verschaffen.
Am Mittwochmorgen konzentrierten wir uns auf verschiedene Abschlussarten wie normale Lay-ups, Reverse Lay-ups, Floater oder Pull-ups. Anschließend spielten wir viele Spiele wie „Zwei gegen Zwei“ oder Varianten mit Vorteilen für ein Team, wie „2 gegen 1“ oder „3 gegen 2“. Dabei vertieften wir die Inhalte der Transition-Offense vom Vortag. Am Nachmittag unternahmen wir wie gewohnt einen gemeinsamen Ausflug in die Mall und an den Strand von Limassol.
Am Donnerstagmorgen, den 07.08.2025, stellten sich die Spieler paarweise zum Aufwärmen an der Seitenlinie auf. Sie mussten um Hütchen und Mitspieler herumlaufen, und wer zuerst die vom Coach angezeigte Farbe berührte, gewann. Anschließend lag der Fokus auf „Drei gegen Null“ und dem Extrapass nach einer Attacke: Ein Spieler penetrierte zum Korb und spielte einen Kick-out-Pass in die gegenüberliegende Ecke, wo ein weiterer Spieler den Abschluss suchte. Danach wurde die Übung erweitert: Nach dem Kick-out-Pass erfolgte ein Extrapass zurück auf die 45-Grad-Position, bevor der Abschluss gesucht wurde. Anschließend führten wir erneut eine Transition-Übung über das gesamte Feld durch: Nach dem Rebound wurde der Outlet-Pass gesucht, der an den dritten Mitspieler in der Corner auf der anderen Seite weitergegeben wurde. Der Outlet-Spieler cuttet anschließend vom Ball weg, während der Rebounder den Ball als „Trailer“ für den Korbleger erhielt, wie auf dem Bild rechts veranschaulicht. Vor dem Mittagessen führten wir eine Teambuilding-Aktivität durch, bei der die Campteilnehmer erneut den höchsten Turm aus Nudeln bauen mussten. Diese Übung diente der Verbesserung ihrer Kommunikations- und Führungsqualitäten. Am Nachmittag fand das 3x3-Turnier statt.
Am Freitagmorgen starteten wir mit verschiedenen Ballhandling- und Stabilisationsübungen als Aufwärmung. Nach einem kurzen Stretching spielten wir viele Spiele, um den Campteilnehmern die Möglichkeit zu geben, die in der Woche erlernten Fähigkeiten in Spielsituationen anzuwenden. Am Nachmittag führten die Spieler nach einem kurzen Aufwärmen eine Abschlussübung durch. Außerdem spielten wir „Imaginary Eins gegen Eins“, um ihre Vorstellung des Spiels zu schulen. Anschließend wurden Korbleger über das gesamte Feld durchgeführt, die mit weiteren Spielern erweitert wurden, um die Fastbreak-Linien zu trainieren und das perfekte Spacing zu üben. Der Ball durfte dabei den Boden nicht berühren, während die fünf Abschlüsse innerhalb von 40 Sekunden durchgeführt werden mussten. Am Freitagnachmittag bestand meine Aufgabe darin, alle Bälle sowie die weiteren verwendeten Utensilien zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass noch alles vorhanden war. Anschließend begann ich damit, sämtliche Materialien zusammenzupacken, sodass die Head Coaches nach Beendigung des Trainings keine weiteren Aufgaben mehr erledigen mussten.
Am Samstag erhielten die Teilnehmer im Rahmen der Verabschiedung ein Zertifikat für ihre erfolgreiche Teilnahme am Camp. Danach verließen sie das Hotel nach dem Frühstück, und auch wir Coaches mussten uns voneinander verabschieden und unsere Koffer packen.
Während der gesamten drei Wochen begleiteten wir die Kinder, die im Sportscenter trainierten, vor und nach jeder Trainingseinheit zum Supermarkt, damit sie sich mit Wasser und Snacks versorgen konnten. Bei ausreichender Zeit nutzten wir auch die Mittagspausen, um gemeinsam zum Pool zu gehen und uns abzukühlen oder bei Bedarf erneut den Supermarkt aufzusuchen. Darüber hinaus kontrollierten wir jeden Abend die Zimmer der Kinder, um sicherzustellen, dass die weiteren Hotelgäste nachts nicht gestört wurden. Abschließend möchte ich einige wiederkehrende Beobachtungen anführen, die mir während der gesamten drei Wochen sowohl in Bezug auf meine eigene Rolle als auch auf die Campteilnehmer aufgefallen sind und sich durch die Berichte aller Wochen ziehen.
Was waren Themen mit denen ich mich beschäftigen musste:
· Individuelle basketballerische Fähigkeiten: Wir versuchten den Kindern basketballreische Fähigkeiten wie Passen, Ballhandling aber auch die Bewegung abseits des Balles zu vermitteln
· Motivation der Spieler: Die Jugendlichen so zu motivieren, mithilfe von Spielen um auch das erlernte in echten Spielsituationen umsetzten zu können
· Passende Trainings: Die Trainings so durchzuführen, dass sie alters und fähigkeitsgerecht sind
· Teambuilding und Teamfähigkeit: Mithilfe von Teambuilding-Aktivitäten versuchten wir den Spielern nahe zu legen wie wichtig Teamarbeit für Basketball ist.
Was ist mir aufgefallen bei den Teilnehmern:
· Fehlende Skills: Spieltechnisch machen sich viele ihr Spiel schwer, da sie bspw. nur mit der rechten Hand dribbeln oder nicht passen können und so wenig Spielfluss aufkommt
· Kulturelle Unterschiede: Aufgrund der unterschiedlichen Herkunftsländer und sozialen Hintergründe verhielten sich die Spieler sowohl auf als auch neben dem Feld unterschiedlich und teilweise nicht angemessen, was wir als Trainer ihnen versuchten beizubringen.
· Motivation und Disziplin: Bei vielen Jugendlichen fehlt oft die Motivation und auch Disziplin, um an den Trainings teilzunehmen und sich dort auch richtig zu verhalten. Dies wirkte oft auf uns Trainer als seinen die Spieler im Camp um Urlaub zu machen
Was habe ich gelernt?
· Körpersprache: Als Coach ist eine gewisse Körpersprache und Auftreten sehr wichtig, hier habe ich deutliche Fortschritte gemacht
· Organisation: Ich habe vieles bezüglich Organisation auf und neben dem Platz mitbekommen, um so ein besseres Verständnis für die Planung, Logistik als auch Management der Trainer und Campteilnehmer zu bekommen
· Anpassungsfähigkeit: Als assistents Coach wechselt man oft seine Aufgaben auf dem Feld um alle Head Coaches so gut es geht zu unterstützen was eine gewisse Felxibilität als auch Anpassungsfähigkeit benötigt. Dies konnte ich dieses Jahr besonders gut erlernen.
Wie habe ich gelernt?
· Kommunikation: unseren erfahreneren Trainer Fragen zu stellen und im Training zuschauen wie sie sich in den verschiedenen Situationen verhalten und mit den Spieler kommunizieren, um diese zu verbessern. Aber auch den Camp-Direktor zu fragen wie alles im Hintergrund funktioniert, sodass ich auch die Organisation im Allgemeinen besser verstehen kann
Was könnte ich besser machen?
· Mehr individuelle Kommunikation: Das nächste Mal wenn ich als Trainer arbeite, die Spieler noch mehr und intensiver verbessern und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen
· Motivation und Körpersprache: Mich von schwierigen Situationen nicht demotivieren zu lassen sondern selber motiviert bleiben und die Spieler ebenfalls dauerhaft während des Trainings zu motivieren, um das Beste aus ihnen herauszuholen
Was könnte das Champ besser machen?
· Tagespläne: Jede Gruppe sollte seinen eigenen Plan haben und nicht wie bisher alle einen zusammen, da es so mehrere Missverständnisse gab bezüglich Trainingszeiten. Außerdem waren die Pläne bisher immer sehr Kompakt, sodass die Kinder keine Zeit hatten zwischen Frühstück und Aufbruch zum ersten Training was oftmals zu Verspätungen führte. Eine fünf minütige Pufferzeit wäre sehr hilfreich diesbezüglich.
· Aktivitäten neben dem Training: Mehr Teambuilding-Aktivitäten oder Vorträge zwischen den Trainings, um die Wichtigkeit der Teamfähigkeit aber auch Sachen wie Regeneration und Ernährung hervorzuheben und den Campteilnehmer nahezubringen
Besonderer Dank gilt an meinen Verein Brezn e.V., Moufflons, Jugend für Europa sowie dem Erasmus + Programm der EU ohne deren finanzierung das alles nicht möglich wäre.